Grußwort zur Gedenkstunde anlässlich der Bergen-Belsen-Patenschaft

Grußwort zur Gedenkstunde anlässlich der Bergen-Belsen-Patenschaft
am 20. Januar 2025 in der IGS Linden

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Langer,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Hermann,
sehr geehrte Frau Kreisel-Liebermann,
liebe Schülerinnen und Schüler,
verehrte Gäste,

es ist mir eine große Ehre, heute anlässlich der Übergabe der Patenschaft mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen zu Ihnen sprechen zu dürfen.

Wir stehen hier in einem Moment der Erinnerung – aber auch der Verantwortung. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen erinnert uns an eine Zeit, in der Unmenschlichkeit, Hass und Rassenwahn die Welt beherrschten – eine Zeit, die wir niemals vergessen dürfen. Doch die Erinnerung daran ist heute aktueller denn je.

Wenn wir auf unser Land schauen, sehen wir besorgniserregende Entwicklungen. Eine Partei mit rechtsradikalen Positionen erhält hohe Zustimmungswerte. Menschenrechte, Vielfalt und demokratische Grundwerte werden zunehmend infrage gestellt. Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsverzerrung sind wieder gesellschaftsfähig geworden – nicht nur an den Rändern, sondern in der Mitte unserer Gesellschaft.

Wir dürfen nicht vergessen: Unsere Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie ist ein wertvolles Gut, das immer wieder verteidigt werden muss. Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde sind nicht selbstverständlich – sie sind das Ergebnis jahrzehntelangen Engagements mutiger Menschen. Und sie sind unser Auftrag für die Zukunft.

Liebe Schülerinnen und Schüler, eure Generation steht vor der Herausforderung, in einer Welt voller Unsicherheiten und populistischer Versuchungen euren eigenen Weg zu finden. Es ist leicht, einfachen Antworten zu glauben – jenen, die behaupten, Schuld liege immer bei anderen, Abschottung sei ein Zeichen von Stärke und Vielfalt eine Bedrohung. Doch wahre Stärke zeigt sich darin, Fragen zu stellen, Komplexität auszuhalten und für ein respektvolles Miteinander einzutreten.

Deshalb ist es entscheidend, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind – Verantwortung dafür, dass Geschichte sich nicht wiederholt. Verantwortung dafür, dass Menschenwürde, Respekt und Freiheit keine leeren Worte bleiben. Und Verantwortung dafür, dass wir uns klar und entschieden gegen jede Form von Hass und Intoleranz positionieren.

Wir haben das Privileg, in einem freien, demokratischen Land zu leben – ein Privileg, für das Generationen vor uns gekämpft haben. Doch Freiheit bedeutet nicht nur, Rechte zu genießen, sondern auch Pflichten zu übernehmen. Demokratie lebt von unserer aktiven Teilnahme, von unserem Einsatz für das Gemeinwohl und unserer Bereitschaft, uns für andere einzusetzen.

Diese Gedenkstunde erinnert uns daran, dass es wichtig ist, nicht in Passivität zu verfallen, sondern aktiv für unsere Werte einzustehen. Denn wir wissen: Demokratie stirbt nicht durch einen plötzlichen Umsturz, sondern durch Gleichgültigkeit und das schleichende Verlernen des gegenseitigen Respekts.

Gerade Bildungseinrichtungen wie die IGS Linden sind Orte, an denen das Bewusstsein für diese Verantwortung geweckt wird. Bildung ist der Schlüssel zu einer wehrhaften Demokratie. Sie hilft uns, Fake News von Fakten zu unterscheiden, Parolen zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren, wem wir unsere Stimme und unser Vertrauen schenken. Ohne Bildung ist unsere Demokratie angreifbar – denn Unwissenheit ist der Nährboden für Manipulation und Extremismus.

Deshalb ist eure Arbeit hier, liebe Schülerinnen und Schüler, von unschätzbarem Wert. Indem ihr euch mit der Geschichte des Holocaust auseinandersetzt, indem ihr euch den dunklen Kapiteln unserer Vergangenheit stellt, leistet ihr einen entscheidenden Beitrag dazu, dass „Nie wieder“ nicht bloß eine Floskel bleibt. Ihr zeigt, dass Erinnerung lebendig ist, dass sie uns alle betrifft und dass sie eine Brücke in die Zukunft sein kann.

Doch Erinnern allein reicht nicht. Wir müssen lernen, Haltung zu zeigen – im Alltag, in den sozialen Medien, in Gesprächen mit Freunden und Familie. Haltung bedeutet, sich klar gegen Hetze und Ausgrenzung zu positionieren. Haltung bedeutet, anderen zuzuhören, Meinungen auszuhalten und respektvoll miteinander zu streiten. Und Haltung bedeutet auch, sich bewusst zu machen, dass wir alle eine Rolle dabei spielen, unsere Gesellschaft zu gestalten.

Wir leben in herausfordernden Zeiten – Zeiten, in denen Unsicherheit und Angst leicht missbraucht werden. Doch gerade jetzt müssen wir uns auf unsere demokratischen Werte besinnen und sie entschlossen verteidigen. Die Zukunft unserer Gesellschaft liegt in unseren Händen – und insbesondere in den Händen der jungen Generation.

Das Bewusstsein für unsere Geschichte ist dabei nicht nur ein Rückblick, sondern ein Auftrag für die Gegenwart und Zukunft. Demokratie bedeutet Meinungsvielfalt, bedeutet aber auch, die Grenzen des Sagbaren zu erkennen und für unsere Werte einzustehen. Es gibt keinen Platz für Hass und Hetze in unserer Gesellschaft – und es liegt an uns allen, dies immer wieder klarzumachen.

Liebe Schülerinnen und Schüler, ich ermutige euch: Seid laut gegen Unrecht. Setzt euch ein für diejenigen, die keine Stimme haben. Lasst euch nicht von Angst leiten, sondern von Mut, Empathie und dem Glauben an eine bessere Zukunft.

Ich danke Ihnen und euch allen – den Lehrkräften, der Schulleitung, der ver.di-Jugend und natürlich euch, den Schülerinnen und Schülern – für Ihr Engagement, Ihre Offenheit und Ihre Bereitschaft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um unsere Zukunft zu sichern.

Lassen Sie uns alle weiter daran arbeiten, dass das Erinnern nicht verblasst, dass unsere Demokratie stark bleibt und dass wir für eine Gesellschaft einstehen, in der Respekt, Vielfalt und Menschlichkeit die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens sind.

Es ist nötiger denn je. Vielen Dank.

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