Über das Grenzdurchgangslager Friedland sind von 1945 bis heute über vier Millionen Menschen in die Bundesrepublik Deutschland gekommen. Die Geschichten der Männer und Frauen sind dabei durchaus unterschiedlich. Sie kamen und kommen als Geflüchtete, als Vertriebene oder Ausgewiesene, als entlassene Kriegsgefangene, als Aussiedler und Schutzsuchende aus der ganzen Welt.
Im März 2016 ist das Museum Friedland in einem angrenzenden Gebäude feierlich eröffnet worden. Seither wurde es von über 65.000 Menschen besucht und hat sich als lebendiger Ort historisch-politischer Bildung über Flucht und Migration in Deutschland etabliert. Bis zum Jahr 2025 wird das Museum nun durch einen Neubau erweitert, in dem die Gegenwart und die Zukunft der deutschen Migrationsgesellschaft im Fokus stehen.
Dr. Anna Haut (wissenschaftliche Leiterin), Klaus Hausmann (Verwaltungsleiter) und Klaus Engemann (Leiter der Geschäftsstelle Museum Friedland) haben Pippa Schneider MdL und mir die derzeitige Baustelle gezeigt und erläutert, welches Konzept nach der geplanten Eröffnung entstehen soll. Für mich war aber auch die Ausstellung im Museum Friedland, in der vor allem die Darstellung der Kriegsfolgenmigration sowie die Einwanderung von (Spät-)Aussiedlern thematisiert wird, schon hochinteressant. Flucht und Migration werden immer Aktualität besitzen. Der Neubau wird die jüngste Geschichte der Migration nach Deutschland über Friedland seit 2015 abbilden, die sich stets verändernde Gegenwart thematisieren und zu Diskussionen über die Zukunft anregen. Nicht mehr Heimatvertriebene, Kriegsheimkehrer und Aussiedler, sondern Asylsuchende, Menschen aus Resettlement- und humanitären Aufnahmeprogrammen aus aller Welt sowie Spätaussiedler stehen im Zentrum des Erweiterungsbaus. Die Bildungsarbeit, die in Friedland geleistet wird, ermöglicht einen ganz besonderen Blick auf diese berührende Thematik.